Derbyschmach, Leuchtspuren und Vollpfosten – ein Kommentar

Auch einen Tag nach dem rheinischen Derby herrscht das Gefühl der Fassungslosigkeit. Ich bin stocksauer. Das Ergebnis ist mir dabei echt egal. Denn Teile unseres „Anhangs“ meinen, sich an nichts halten zu müssen. Ein paar Sonnenkönige mit Vakuum zwischen den Ohren machen in wenigen Stunden alles zunichte, was an Fandialog etc. zwischen Fanszene und Verein aufgebaut wurde.Wenn Leuchtspuren, Knaller und ein absolut sinnfreier Platzsturm euer Verständnis von Fankultur ist, dann habt ihr nichts begriffen. Denn dann folgt ihr blind einigen wenigen Idioten, ohne deren Vorgaben oder Ansagen zu hinterfragen.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren“ unterstütze. Die bundesweite Kampagne hat auch einen Kölner Ableger, der sich auf gemeinsame Grundregeln beruft (kann man alle auf der Homepage nachlesen). Was aber gestern aus dem Gästeblock im Borussia-Park geflogen kam, widerspricht allem, was sich die Initiatoren auf die Fahnen geschrieben haben. Leuchtspuren und Knaller? Seid ihr noch ganz knusper unter den Karnevalsmasken?!? Ihr versteckt euch feige in der Masse und benehmt euch absolut unwürdig den Geißbock auf der Brust zu tragen.

Wenn eine Fanszene nicht mehr an den eigenen Worten gemessen werden kann, woran dann? Mit Pyro und Platzsturm habt ihr ALLEN Fans und dem Verein massiv geschadet. Verblendete Einzelaktionen diskreditieren alle im Block. Ihr prangert beispielsweise bei der Polizei – meiner Meinung nach völlig gerechtfertigt – eine fehlende Fehlerkultur an und benehmt euch gleichzeitig wie Sonnenkönige, die alles dürfen. Ich würde mir wünschen, dass auch ihr den gestrigen Tag kritisch aufarbeitet.

Alle, die gestern in irgendeiner Weise an den Entgleisungen beteiligt waren: Ihr kotzt mich massiv an und ich hoffe, dass ihr bekommt, was ihr verdient. Ich bin es leid, mich als FC-Fan rechtfertigen zu müssen, weil ihr meint, für euch gelten keine Regeln. Das ist nicht „ultra“, das ist einfach nur asozial. Mit diesem respektlosem Verhalten habt ihr euch – und uns mit – ins Abseits geschossen. Und das wiegt viel schwerer als die Derbyschmach.

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